Ein Richter-Werk für die GSS

Am 9. Februar 2012 feierte Gerhard Richter, unbestritten der bekannteste deutsche Künstler seiner Generation, seinen 80. Geburtstag.

Neben gegenständlichen Bildern entstehen seit den 1960er Jahren ungegenständliche Werke – zunächst Farbfelder, die von Farbtafeln aus dem Künstlerbedarfsgeschäft inspiriert waren. Diese führen zu zufälligen Anordnungen farbiger Quadrate, zu denen beispielsweise Richters Fenstergestaltung für den Kölner Dom gehört sowie die Arbeit 4900 Farben.

Über 50 Jahre lang malt er nun Bilder, die nichts sagen, nichts zeigen und nichts bedeuten sollen, Bilder »ohne Sinn und ohne Moral, ohne Lehre«, wie er schon 1963 schrieb. Und der Markt zahlt für die Bilder »ohne Sinn« nicht selten Millionen-Preise ohne Verstand.

Gerhard Richter, 4900 Farben, 1974 | © Gerhard Richter, 2012

Die Klasse 10b hat sich im zweiten Halbjahr des Schuljahres 2011/12 unter Anleitung der beiden Kunstlehrerinnen Frau Dreker und Frau Kracke intensiv mit dem Werk Richters auseinandergesetzt.

Den Schwerpunkt bildeten hierbei die Farbtafeln Richters. Im Rahmen der Unterrichtseinheit entwarfen die Schülerinnen und Schüler eigene Farbkonzepte für die anschließend im Stil Richters gestaltete Außenwand des Altbaus. In ihre Farbkonzepte integrierten sie die May-Farben, die in unmittelbarer Umgebung der Schule während eines Exkurses zum May-Haus ins Auge fielen. Das in Anlehnung an die Farbkonzepte entstandene Werk ist somit keine Kopie der Farbtafeln Richters, sondern vielmehr eine Neuinterpretation dieser.

Die Abschlussklasse 10b hat durch dieses Projekt nicht nur ihre Spuren hinterlassen, sondern einen Anlass für eine intensivere Wahrnehmung des Schulgebäudes beziehungsweise für einen veränderten Blick darauf gegeben.

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